Auszug aus der Urteilsbegründung der Jury durch Jurymitglied Sascha Zehner im Rahmen des Festaktes zur Preisverleihung am 12. November 2002 im Saarbrücker Rathaus-Festsaal:

"... Die Erneuerung der Kunst aus dem Geiste der Musik forderte Richard Wagner. Die Preisvergabe des Förderpreises der Landeshauptstadt Saarbrücken am heutigen Abend an Martin Tchiba findet ihren Grund in eben diesem Postulat. Die Leitlinien im Werk von Martin Tchiba formen seine gleichermaßen hohe Fertigkeit, Musik in der Komposition zu erschaffen, wie auch in der Interpretation zu ergründen. Macht ihn dies gleichsam zum Grenzgänger zwischen Tradition und Aufbruch, so erschließt er uns die Möglichkeit, die Brücke vom Vertrauten zum Ungewohnten zu beschreiten. Könnerschaft ebenso wie Schaffenskraft leiten den künstlerischen Lauf Martin Tchibas unbeirrbar zum Ausloten der Möglichkeiten der Musik einerseits im Interpretieren so selbstverständlich und zwingend, dass der Hörer durch den Klangstrom zum Erleber wird. Von der Könnerschaft zur Künstlerschaft gelangt Herr Tchiba andererseits genauso durch die eigene Kompositionstätigkeit, die ihn über die Grenzen des Saarlandes hinaus zu einem Botschafter für die kulturellen Leistungen Saarbrückens und seiner Bürger werden lassen. In seinen Konzerten vollzieht er beeindruckend die Entwicklung der Musik nach, wenn er beispielsweise die scheinbaren Antithesen ihrer Geschichte, wie Brahms und Hindemith, als logische Verknüpfung aufzeigt, und sie im selben Konzert aufführt. Dieser Ansatz, die Gegenwart aus der bereits hinter uns liegenden Epoche der Moderne zu entwickeln, führt die Ratsmitglieder der Landeshauptstadt Saarbrücken zu der Überzeugung, dass Martin Tchiba einen elementaren Beitrag leistet zu dem Ziel der Erneuerung der Kunst aus dem Geiste der Musik."

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